Landwirtschaft ist natürlich übertrieben, wir haben derzeit zwei Hochbeete mit Gemüse und ein paar alte Obstbäume. Aber trotzdem war heuer der Ertrag sehr gut - schönes Wetter mit viel Sonne hilft nun mal sehr beim Wachsen der Pflanzen, und durch unseren Brunnen hatten wir trotz langer Trockenperiode immer genug Gießwasser.
Ich hätte mich den ganzen Sommer nur vom eigenen Gemüse ernähren wollen, abgesehen von Getreide, Mehl und Brot sowie Milch, die ich zukaufe. Das Einkaufen kam mir mit der Zeit recht eigenartig vor, wo doch so viel vor der Haustür zu ernten ist. Und eine Vielfalt an Verwendungsmöglichkeit kann man nachlesen, eintönig wurde mir das Essen daher nie. Da gibts dann aber noch die anderen Familienmitglieder, die mehr Abwechslung wollen, und deshalb war der Kühlschrank dann doch meist mit "fremden" Lebensmitteln gefüllt.
Eine Luxuswelt ist das hier, täglich aussuchen zu können, was man essen will und vielleicht sogar Nahrungsmittel zu verweigern ...
Hier eine kleine Auswahl, was bei uns so wächst und verarbeitet wurde:
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Das ist Rhabarber-Birnen Marmelade, der Rhabarber kam allerdings aus Nachbarin's Garten, ich hab darauf vergessen. Außerdem machten wir Marillen Marmelade. |
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Dann war da der Veilchen-Tee, gottseidank hab ich viele Blüten gesammelt und getrocknet, allerdings ist das Volumen jetzt auf ein kleines Sackerl Tee geschrumpft. Mittlerweile gibt es im Vorratsregal getrockneten Tee aus Brennessel (mein Favorit derzeit), Schafgarbe (mein zukünftiger Herbst Favorit) und Salbei und Pfefferminz. |
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Selbstgezogener Hokaido war einfach eine Pracht. 2 Pflanzen und an die 20 Kürbisse pro Stück |
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Der Kürbis war noch dazu so freundlich, vom Hochbeet aus eine große Fläche einer Baustellenlandschaft gnädig zu überwuchern und somit zu einer Augenweide zu machen, danke :-) |
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Melanzani waren auch zahlreich, wir haben viele davon in Scheiben gebraten gegessen, und einige sind jetzt gegrillt und in Öl eingelegt, hoffe das hält sich ein bissl. |
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Mein Erntekorb, mit dem war ich fast täglich unterwegs. |
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Den Paradeisern taugt das Hochbeet, sonnige Ziegelmauer im Rücken und wenn Niederschlag war, traf er die Pflanzen nicht direkt. |
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Meine Roten Rüben - viele Prachtexemplare warten noch auf die Einlagerung im Weinkeller. |
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Ein weniger erfolgreiches Kapitel: Kriecherl, klein, zahlreich und sauer. Ich hab mich an Marmelade versucht, naja die Säure wurde noch ärger, aber zum Füllen einer Biskuitroulade passt es. Ich glaub die Kriecherl Bäume werden wir ersetzen mit Äpfel oder Marillen ... |
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Dafür sind die Zwetschken top. Von Andrea Heistingers Gartenbuch hab ich einen super Tipp: Dörren auf schwarzem Backblech hinter der Windschutzscheibe eines Autos, sofern es sonnig ist. Das probier ich aus!! |
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Unsere Erntehelfer: bei Gluthitze Erdäpfel aus der Erde herausgeholt. Und gestaunt, wie viele es waren, allerdings so winzig ... das lag am fehlenden Regen, und bewässert wurde dort nicht. |
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Ungefähr ein Kilo Erdäpfel aus 4 Saatkartoffeln. Nicht gerade viel, aber mit Roten Rüben wurde doch ein großer Suppentopf daraus. |
Es macht mir riesig Freude, mit dem Erntekorb durch den Garten zu wandern und zu schauen, was gerade reif ist und was ich daraus zubereiten könnte. Für nächstes Jahr ist auf jeden Fall mehr Vielfalt angesagt, es fehlten heuer vor allem Bohnen (unsere Samen waren offenbar zu alt), Kukuruz, und viel mehr Erdäpfel. Kohlrabi hatte nicht den passenden Platz, muss ich auch ändern. Meinen geliebten Mangold - der voriges Jahr so toll war - hab ich heuer vergessen, das darf nicht mehr passieren. Dafür war der Spinat fein, allerdings schmeckt er nur mir allein ...
Im Frühjahr habe ich 20 Salatpflänzchen eingesetzt und bis in den Juli hinein fast täglich geerntet, so viel Salat hab ich schon lange nicht mehr gegessen. Das mach ich auf jeden Fall wieder so. Derzeit wächst gerade der Herbstsalat heran, bin schon gespannt.